Prostatakrebs (Prostata-Karzinom)


Der Prostatakrebs ist der häufigste Tumor des Mannes, er tritt vor allem im höheren Lebensalter auf. Zur Zeit wird angesichts der verbesserten Möglichkeiten zur Früherkennung (PSA-Wert) diskutiert, wie sinnvoll diese Vorsorgeuntersuchungen sind,weil die betroffenen Männer oft an anderen Krankheiten versterben, bevor der Krebs sich ausgebreitet hat. Oft kommt dann die Frage: „Muss der Krebs denn überhaupt behandelt werden?”. Dem gegenüber steht die nach wie vor hohe Zahl von Krebstoten durch diese Krankheit, die der Therorie vom harmlosen „Haustierkrebs” widerspricht, wie sie immer wieder in den Medien thematisiert wird.

Wenn ein Prostatacarcinom erstmals festgestellt wird, ist die Strahlentherapie eine der Möglichkeiten, die Krankheiten zu heilen (s. Alternativen).
Manchmal schließt sich die Strahlenbehandlung auch an die Prostata-Operation an, z.B., wenn nicht alles Tumorgewebe entfernt werden konnte.
Kehrt der Krebs in den Jahren nach einer Operation zurück (Rezidiv), kann oftmals mit Hilfe unserer Therapie noch eine Heilung erzielt werden.
Außerdem können die Strahlen auch eingesetzt werden, um bei einem unheilbaren Krebs zumindest Beschwerden zu lindern (Schmerzen, Blutungen, Harnverhalt).

Eine Bestrahlung als erste Therapiemaßnahme muss im Allgemeinen zwischen 40 und 42 Mal durchgeführt werden (bei 5 Sitzungen pro Woche also gut 8 Wochen lang). Nach einer Operation und bei Rückfällen sind meist zwischen 35 und 40 Sitzungen erforderlich. Zur Beschwerdelinderung finden wahrscheinlich 25 bis 30 Therapien statt.

Eine Bestrahlung der Prostataregion kann mittlerweile oft ohne Nebenwirkungen durchgeführt werden, wobei auch entscheidend sein kann, ob zusätzlich die Lymphwege behandelt werden sollen. Wenn es überhaupt Bestrahlungsbedingte Beschwerden gibt, so sind dies am ehesten gehäufter Harndrang und manchmal Schmerzen beim Wasserlassen. Seltener kommt es zu Enddarmbeschwerden (ähnlich Hämorrhoidenprobleme). Sowohl Blasen- als auch Darmreizung lassen sich aber therapieren.

Im Falle der Erstdiagnose eines Prostatacarcinoms hat der betroffene Patient die Auswahl zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden. Die bekannteste ist die Operation, man kann sich aber auch (von außen) bestrahlen lassen oder als dritte Option radioaktive Strahler in die Prostata einsetzen lassen („permanente Seedimplantation” oder „Brachytherapie”).
In den frühen Krankheitsstadien sind die drei Methoden gleichwertig in ihren hohen Heilungschancen. Die Entscheidung sollte möglichst der Patient selbst treffen nach ausführlicher Beratung durch den Urologen und Strahlentherapeuten über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlung (z.B. im Rahmen eines Prostatazentrums).
Bei fortgeschrittenerem Krebs ist die Brachytherapie nicht mehr möglich, eventuell gelingt es auch bei der Operation nicht, alle Tumoranteile zu entfernen, so dass nachbestrahlt werden muss. Eine Bestrahlung von außen (perkutane Therapie) kann in allen Krankheitsstadien durchgeführt werden.
Eine rein medikamentöse Behandlung kann keine Heilung erzielen und ist eher älteren Patienten in schlechtem Zustand oder unheilbaren Tumoren vorbehalten. Außerdem wird sie als Ergänzung zur Operation und Bestrahlung eingesetzt. Manchmal wird bei betagten Menschen auch ein rein abwartendes Vorgehen empfohlen.
Die Behandlung im Ultraschall, Kälte oder Hitze sowie die alleinige Bestrahlung im Nachladeverfahren (Afterloading) sind für die Erstbehandlung noch wenig erforscht, und es ist bisher nicht hinreichend erwiesen, ob sie den erprobten Methoden gleichwertig sein können.

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