Mundhöhlen-/Mundbodenkrebs


Die Schleimhaut der oberen Atem- und Schluckwege kann an jeder Stelle Tumore entwickeln. Die Therapie unterscheidet sich wenig zwischen den verschiedenen Bereichen, meist wird man eine operative Entfernung anstreben, eine Strahlenbehandlung mit oder ohne Chemotherapie erfolgt abhängig von der Tumorausdehnung. Teilweise kann auch versucht werden, mit Hilfe der Strahlen-Chemotherapie eine Operation mit Funktionseinbußen (z.B. Verlust der Zunge oder der Kehlkopfes) zu vermeiden.

Beim Kehlkopfkrebs bietet die alleinige Strahlenbehandlung auch in frühen Stadien eine Alternative zur Operation. Auf diese Weise kann der Kehlkopf erhalten werden bei gleichwertigen Heilungschancen.
Im Anschluss an eine Operation wird bei allen HNO-Tumoren nachbestrahlt, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte, wenn die Lymphdrüsen befallen waren und wenn der Krebsherd sehr groß war. Meist wird die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie kombiniert.
Ist der Krebs zu ausgedehnt für eine Operation, kann auch mit Bestrahlung und Chemotherapie allein eine Heilung erzielt werden. Der behandelte Bereich wird dabei mit der Zeit immer weiter verkleinert, entsprechend der Tumorschrumpfung.
Eine solche Strahlen-Chemotherapie kann auch eingesetzt werden, um den Krebs vorab so weit zu verkleinern, dass er dann chirurgisch entfernt werden kann.
Ein Sonderfall ist der Krebsbefall des oberen Nasenrachenraums (Nasopharynxcarcinom). Hier wird, auch aufgrund der Nähe zum Gehirn und den Sehnerven, grundsätzlich nur mit Strahlen-Chemotherapie behandelt und nie operiert. Trotzdem sind die Heilungsaussichten gut.

Die Bestrahlung dieser Körperregion wird in unserer Praxis bis auf wenige Ausnahmen als sog. IMRT (IntensitätsModulierte RadioTherapie) durchgeführt.

Bei einer Behandlung 5mal pro Woche und 1x täglich sind zwischen 30 und 35 Sitzungen erforderlich, unter anderem abhängig davon, ob auch eine Operation und/oder Chemotherapie vorgesehen ist. Die Bestrahlung dauert dann etwa 6 bis 7 Wochen. Neuere Therapiekonzepte sehen auch eine Behandlung zweimal täglich und eventuell auch am Wochenende vor. Die Therapiedauer verkürzt sich dadurch deutlich, die Belastungen und Nebenwirkungen nehmen allerdings zu.

Neben der Entzündung oder auch nur Bräunung der Halshaut, beklagen die Patienten vor allem Grippeähnliche Beschwerden wie Schluckschmerzen, Heiserkeit, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Gegen Ende der Therapie kommen oft noch Mundtrockenheit und Geschmacksstörungen hinzu. Eine aufwändige Haut-, Zahn- und Schleimhautpflege ist für die Linderung von Nebenwirkungen unerlässlich. Wir bieten hierzu ausführliche Beratung an. Meist muss auch die Ernährung mit Flüssigkost („Astronautennahrung”) ergänzt oder sogar ersetzt werden.

Kleinere Kehlkopfkrebsformen können sowohl operiert als auch bestrahlt werden. Bei fortgeschrittenen Stadien der Kopf-Hals-Tumoren kann so gut wie nie auf eine Bestrahlung verzichtet werden, wenn man eine Heilung erreichen will. Meist ist auch eine Chemo- oder Immuntherapie erforderlich, um eine größtmögliche Sicherheit zu haben.

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