Hirnmetastasen


Fast alle Krebsformen können Absiedlungen im Gehirn verursachen. Diese Metastasen sind also keine „Hirntumore“ im eigentlichen Sinne, letztere werden anders behandelt. Hirnmetastasen sind allerdings ebenfalls ernst, weil Funktionsstörungen des Gehirns natürlich schwerwiegende Probleme wie Lähmungen, Verwirrtheit, Kopfschmerz usw. mit sich bringen können.
Bei Herden im Gehirn wirken Chemotherapien meistens weniger gut als sonst im Körper, weil das Gehirn durch die sogenannte „Blut-Hirn-Schranke“ viele Medikamente nur wenig durchlässt.

Wenn nicht durch andere Probleme die Lebenserwartung extrem kurz ist, sollten Hirnmetastasen immer behandelt werden. Eine Medikamentengabe kann die Beschwerden meist kurzzeitig zurückdrängen, löst das Problem aber nicht. Nur in wenigen Fällen reicht eine Operation als Behandlung aus, wobei die Gefahren eines solchen Eingriffs auch bedacht werden sollten.

Im Allgemeinen wird fünfmal die Woche und zwischen zehn und 25 Mal behandelt, was dann zwischen zwei und fünf Wochen dauert. Die Zahl der Sitzungen richtet sich nach der Schwere des Befalls und den damit einhergehenden Beschwerden, dem Allgemeinzustand, der Art des ursprünglichen Krebses und danach, ob noch anderen Therapien (Operation, Chemotherapie) erfolgt sind oder noch durchgeführt werden sollen.

Die Beschwerden können sich anfangs leicht verschlechtern, weil manchmal die Hirnschwellung unter Bestrahlung zunimmt. Dies ist aber im Allgemeinen gut medikamentös zu behandeln. Einige Wochen nach Therapiebeginn fallen die meisten Kopfhaare aus und wachsen erst deutlich später, oft dünner als vorher nach. Die Haut im Bereich der Stirn und der Ohrmuscheln kann sich etwas röten, was sich aber schnell wieder erholt.

Sind nicht zu viele, nicht zu große Herde vorhanden, können diese entweder operativ entfernt oder durch die sogenannte „Radiochirurgie“ behandelt werden. Letztere besteht in einer oder mehrerer Strahlenbehandlungen mit speziellen Geräten, die eine besonders starke Bündelung des Strahls ermöglichen. Es werden dabei deutlich höhere Tagesmengen an Strahlung verwendet als bei der „normalen“ Bestrahlung.
Liegen mehr Herde vor, sind die Metastasen größer oder liegen sie ungünstig, kommen diese Verfahren allerdings nicht in Fragen.
Die Operation wird oft auch mit einer nachfolgenden „normalen“ Bestrahlung des restlichen, noch unbehandelten Gehirns verbunden.

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