Krebs der Afterregion (Anal-Karzinom)


Bösartige Tumore des Darmausgangs unterscheiden sich in Behandlung und Prognose vom oberhalb angesiedelten Enddarmkrebs (Rektumcarcinom). Hauptziel der Therapie ist, neben der Heilung, der Erhalt des Afters und die Vermeidung eines künstlichen Darmausgangs. Leider wird dieser Tumor oft erst spät diagnostiziert, weil er leicht mit gutartigen Veränderungen wie Hämorrhoiden verwechselt werden kann.

Die Standardbehandlung des Analkrebses ist eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie. Die Heilungsaussichten sind genauso gut wie bei einer Operation allerdings mit Erhalt des natürlichen Darmverschlusses. Eine chirurgische Entfernung kommt nur bei sehr kleinen Krebsvorstufen in Frage. Ist unter der Annahme eines gutartigen Tumors schon operiert worden, muss trotzdem mit Bestrahlung und Chemotherapie nachbehandelt werden, um Rückfälle zu vermeiden.

Es wird fünfmal pro Woche bestrahlt, insgesamt zwischen 31 und 34mal, abhängig von der Tumorgröße, so dass die Therapie sechs bis sieben Wochen dauert. Der Bestrahlungsbereich wird im Verlauf der Therapie immer weiter verkleinert. Normalerweise erfolgt die Chemotherapie in der ersten und fünften Bestrahlungswoche.

Die Strahlentherapie führt oft zu einer Reizung der Haut und Scheimhaut im betroffenen Beckenbereich. Durch die Kombination mit der Chemotherapie sind Durchfälle nicht selten. Manchmal kann, insbesondere bei Männern, auch eine Blasenreizung hinzukommen. Langfristig sind Vernarbungen möglich.

Eine alleinige Operation bedeutet bei vollständiger Tumorentfernung immer den Verlust des Schließmuskels und macht darum die Anlage eine künstlichen Darmausgangs nötig. Außerdem kann es zu Rückfällen kommen, auch weil oft Lymphdrüsen mitbefallen sind. Das günstigste Vorgehen besteht in der Strahlen-Chemotherapie mit der Chance auf Erhalt der normalen Darmfunktion und der Operation als zweitem Schritt, wenn diese Therapie nicht zur Heilung führt.

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